Hochschulen

Universitätsklinikum Magdeburg überprüft Tausende pathologische Befunde

  • Freitag, 28. Februar 2020
Universitätsklinikum Magdeburg /dpa
Universitätsklinikum Magdeburg /dpa

Magdeburg – Das Universitätsklinikum Magdeburg lässt Tausende pathologische Befunde überprüfen, nachdem es von einzelnen Fehlern ausgeht. Ende November des vergange­nen Jahres sei eine anony­me Anzeige eingegangen, in der auf die mangelnde Qualität von Befunden hingewiesen worden sei, sagte der Ärztliche Direktor des Universitäts­kli­nikums, Hans-Jochen Heinze, heute in Magdeburg.

Um maximale Aufklärung zu leisten, werde eine Vielzahl von Befunden überprüft. Es soll sich um etwa 6.000 handeln. Einem leitenden Mitarbeiter der Pathologie wurde Heinze zufolge gekündigt. Als erstes hatte die Magdeburger Volksstimme online berichtet. Hein­ze zufolge wurde bislang eine einstellige Zahl von Fehlbefunden entdeckt, bei denen den Patienten ein Nachteil entstanden sein soll.

Als Beispiel nannte er einen Tumor, der zwar erkannt worden sei, allerdings falsch. Die Konsequenz sei eine nicht adäquate Therapie gewesen. Der Magdeburger Volksstimme zufolge hat es bislang keine Todesfälle gegeben als Folge aus den Fehlbefunden. Das Er­gebnis der Überprüfungen erwartet Heinze binnen zwei bis drei Wochen.

Die Linke im Landtag forderte Aufklärung, welche Kontrollmechanismen am Pathologi­schen Institut versagt hätten, so dass es zu den Vorfällen habe kommen können. Zudem stehe die Frage im Raum, wie jetzt Beweise gesichert werden könnten, um mögliche zi­vilrechtliche Ansprüche von Betroffenen und Hinterbliebenen nicht zu gefährden.

Die Universtitätsklinik Magdeburg müsse schnellstmöglich einen Ansprechpartner orga­nisieren, an den sich Betroffene wenden könnten. Der Wirtschaftsausschuss des Land­tages solle sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Thema befassen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung