UNO-Berater fordert strengere Regeln im Umgang mit Ritalin
Zürich/Bornheim – Der Schweizer UNO-Berater Pascal Rudin hat den Umgang mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) kritisiert und strengere Regeln für den Ritalin-Konsum bei Kindern gefordert. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass die UNO der Schweiz strengere Regeln für den Ritalinkonsum empfehlen wird.
„ADHS wird als Krankheit definiert, lässt sich aber medizinisch kaum messen. Kinder werden stigmatisiert, nur weil Ritalin kurzfristig funktioniert und effizient ist“, kritisierte Rudin in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
Der Soziologe wies darauf hin, dass die Verordnung von Ritalin nur aufgrund einer „echten biologisch-medizinischen Grundlage“ vertretbar sei. Diese sei aber bei höchstens fünf Prozent der jungen Ritalinpatienten gegeben. „Bei 95 Prozent der Kinder –also fast immer – ist der Einsatz entsprechender Medikamente überflüssig“, so Rudin.
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