Urologen wollen mehr Frauen für das Fach begeistern
Düsseldorf – Vor einem Nachwuchsmangel in der Urologie warnen die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU). Die Verbände wollen vor allem mehr Frauen für das Fachgebiet interessieren. „Angesichts des demografischen Wandels in der Ärzteschaft und der großen Zahl an Medizinstudentinnen ist die Integration von Ärztinnen in das Fachgebiet der Urologie eine Chance und eine Notwendigkeit“, sagte der DGU-Präsident Jan Fichtner.
Im Augenblick seien Frauen in der Urologie deutlich unterrepräsentiert. „Im Vergleich zu einem weiblich dominierten Fachbereich wie der Gynäkologie ist der Frauenanteil in unserem Fachbereich zwar immer noch gering, dennoch haben wir in den letzten Jahren deutlich aufgeholt“, sagte die Pressesprecherin der Fachgesellschaft, Sabine Kliesch. So lag die Quote 1998 bei 6,9 Prozent und betrage heute rund 14 Prozent.
Allerdings sei die Weiterbildung noch immer von Männer dominiert, geregelte Arbeitszeiten seien nicht überall gegeben und Beruf und Familie mitunter schwer zu vereinbaren. Junge Mütter schrecke außerdem der operative Schwerpunkt des Faches ab, der häufig schwer mit den Anforderungen von jungen Familien zu vereinbaren sei.
„Wir brauchen sowohl in der Ausbildung als auch in der Berufsausübung in Klinik und Praxis veränderte Strukturen und differenzierte Arbeitszeitmodelle, die eine ausgeglichene Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen – und zwar genderübergreifend, denn die gesamte Generation Y, und damit auch viele junge Ärzte, fordert bessere Arbeitsbedingungen, geregelte Arbeitszeiten und mehr Freizeit“, betonte Kliesch. Gleichzeitig bedürfe es eines Kulturwandels, der auch jungen Frauen in der Urologie den Weg in Führungspositionen erleichtere.
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