Urologie-Fachgesellschaft für erweitertes Prostatakarzinom-Früherkennungsprogramm

Düsseldorf – Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) fordert von der Politik, ein erweitertes bundesweites Prostatakarzinom-Früherkennungsprogramm als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung zu etablieren. Hintergrund ist, dass das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache beim Mann ist.
Im Frühstadium sei die Erkrankung gut heilbar. „Da der Tumor aber zunächst meist keine Symptome verursacht, hat die Früherkennung für beschwerdefreie Männer eine besondere Bedeutung“, sagte der Generalsekretär der DGU, Maximilian Burger. Die DGU setze sich deshalb für eine zeitgemäße Früherkennungsmethode ein, die neben der Tastuntersuchung der Prostata auch einen PSA-Test umfasse.
Die gesetzliche Früherkennungsuntersuchung beinhaltet derzeit eine Tastuntersuchung der Prostata, der regionären Lymphknoten und des äußeren Genitals sowie eine Beurteilung der Haut. Die Bestimmung des PSA-Wertes wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
„Die risikoadaptierte Prostatakarzinom-Früherkennung sieht eine PSA-Bestimmung bei Männern im Alter von 45 bis 65 Jahren vor. Anschließend erfolgt eine individuelle Risikostratifizierung auf Basis des PSA-Werts, wobei die Diagnostik schrittweise erweitert wird – von der Magnetresonanztomografie der Prostata bis hin zur Biopsie“, erläuterte der DGU-Präsident Bernd Wullich.
Ein solches Vorgehen würde laut der Fachgesellschaft die Sterblichkeit und die Zahl palliativer Behandlungen reduzieren und das Risiko von Überdiagnosen und Übertherapien verringern.
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