Ausland

US-Behörde betrachtet Masken als Problemlöser

  • Mittwoch, 15. Juli 2020
/picture alliance, AP, Charlie Neibergall
/picture alliance, AP, Charlie Neibergall

Washington – Die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in den USA könnte nach Ein­schätzung der US-Gesundheitsbehörde CDC mit dem Tragen von Masken innerhalb weni­ger Wochen unter Kontrolle sein.

„Wenn wir jeden dazu bringen könnten, jetzt sofort eine Maske zu tragen, denke ich, könnten wir diese Pandemie in vier, sechs, acht Wochen unter Kontrolle bringen“, sagte CDC-Direktor Robert Redfield gestern in einem Interview mit dem Chefredakteur des Fach­ma­gazins Journal of the American Medical Association (JAMA).

Die USA sind nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität mit mehr als 3,4 Millionen Infi­zierten und bisher mehr als 136.000 Toten das weltweit mit Abstand am stärksten von der Coronapandemie getroffene Land.

Eine landesweite Maskenpflicht gibt es nicht. In einer Pressemitteilung des CDC von gestern hieß es, eine Gesichtsbedeckung sei eine der wirkungsvollsten Waffen, um das Ausbreiten des Virus zu verlangsamen und zu stoppen.

Es mache ihn traurig, dass die Frage des Masketragens zu einer politischen geworden sei, sagte Redfield in dem Interview. Er lobte US-Präsident Donald Trump und auch Vizepräsi­dent Mike Pence, dass diese jüngst Masken getragen hätten.

„Sie könnten sich in ihrer Situation natürlich leicht rechtfertigen und sagen, sie bräuch­ten das nicht, weil sie und ihr Umfeld ständig getestet werden. Aber wir brauchen sie als Vorbilder“, sagte Redfield.

Der US-Präsident hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC verkündet, nach denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes empfohlen wird. Er hatte aber umgehend deutlich gemacht, dass er selber keine Maske tragen werde, und das mit seinen regel­mäßigen Coronatests begründet. Ihm wird vorgeworfen, durch sein Auftreten ohne Maske ein schlechtes Vorbild in der Pandemie abzugeben.

Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in den USA hat unterdessen einen neuen Höchststand erreicht. Rund 67.400 Menschen wurden gestern positiv auf das Virus getes­tet, wie aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht.

Das übertrifft den Wert von vergangenem Freitag, als rund 66.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet wurden. Insgesamt haben sich in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, mehr als 3,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 136.000 Menschen starben.

dpa

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