US-Behörden stellen Pharmaunternehmen auf eine Stufe mit Drogendealern

New York – Pharmaunternehmen, die Schmerzmittel produzieren, könnte in den USA nach einem Zeitungsbericht weiterer großer rechtlicher Ärger drohen. Die Justizbehörden prüfen im Rahmen einer strafrechtlichen Untersuchung offenbar, ob Hersteller und Händler abhängig machender Opioide gegen das bundesweite Suchtmittelgesetz „Controlled Substances Act“ verstoßen haben. Das schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. Die Ermittlung stehe aber noch am Anfang.
Das Gesetz dient eigentlich vor allem der Strafverfolgung von Drogendealern und illegalen Netzwerken zum Handel mit verbotenen Rauschmitteln. Seine Anwendung würde eine Eskalation im Vorgehen gegen Unternehmen bedeuten, die mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit in den USA beigetragen haben sollen.
Entsprechend nervös reagierten Anleger: Die Aktien der betroffenen Pharmakonzerne und Arzneimittelhändler Teva, Mallinckrodt, AmerisourceBergen, Amneal, McKesson und Johnson & Johnson – gegen die sich die Ermittlung richten soll – gerieten teilweise massiv unter Druck. Die Unternehmen sind wegen ihrer Rolle in der Opioidkrise ohnehin schon mit einer Klagewelle konfrontiert.
Den Pharmakonzernen wird vorgeworfen, mit ihren Produkten den Grundstein für die Schmerzmittelepidemie gelegt zu haben, die in den vergangenen Jahren laut US-Behörden zu Hunderttausenden Toten durch Überdosierungen führte. Bundesstaaten, Städte und Landkreise fordern von den Unternehmen Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opioid-Abhängigkeit und Überdosierungen ausgegeben haben.
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