USA: Fast 80 % aller Intensivpatienten mit COVID-19 haben Vorerkrankungen
Atlanta − Auch in den USA sind Vorerkrankungen der wichtigste Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer Infektion mit SARS-CoV-2. Nach den von den Centers of Disease Control and Prevention (CDC) in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR 2020; doi: 10.15585/mmwr.mm6913e2) vorgestellten Daten haben fast 80 % aller Intensivpatienten Vorerkrankungen.
Die Zahl der COVID-19-Erkrankungen ist in den USA mittlerweile höher als in Italien, Spanien oder China. Die CDC registrieren nicht nur Fallzahlen, sondern auch mögliche Risikofaktoren. Die jetzt vom „COVID-19 Response Team“ vorgestellten Daten basieren auf 7.162 Patienten. Davon wurden 1.037 im Krankenhaus und 457 auf einer Intensivstation behandelt.
Nach den Angaben von CDC-Mitarbeiterin Katherine Fleming-Dutra hatten 358 Intensivpatienten (78 %) eine oder mehrere chronische Erkrankungen. Bei den hospitalisierten Patienten lag der Anteil bei 71 %, bei den nicht-hospitalisierten Patienten dagegen nur bei 27 %.
Der häufigste Risikofaktor war ein Diabetes mellitus, der bei 32 % der Intensivpatienten vorlag (gegenüber 6 % der nicht-hospitalisierten Patienten). Es folgten kardiovaskuläre Erkrankungen (29 % versus 5 %), chronische Lungenerkrankungen (21 versus 7 %) und chronische Nierenerkrankungen (12 versus 1 %). Erhöht ist auch der Anteil der Patienten mit Immunschwächen (9 versus 3 %). Ehemalige Raucher (7 versus 2 %) erscheinen ebenfalls gefährdet. Für Schwangere ist kein erhöhtes Risiko (1 % in beiden Gruppen) auf einen schweren Verlauf erkennbar.
Relativ groß ist in der Liste der Anteil der Patienten mit „anderen chronischen Erkrankungen“ (37 versus 11 %). Dazu gehört auch ein erhöhter Blutdruck. Die CDC machen keine gesonderten Angaben zu diesem Risikofaktor, der in den Statistiken aus China auffällig häufig vertreten war.
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