Vermischtes

Veränderung des gesellschaftlichen Klimas schafft Einsamkeit

  • Dienstag, 10. Dezember 2024
/Tunatura, stock.adobe.com
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Hannover – Jüngere Menschen fühlen sich offenbar durch ein verändertes gesellschaft­liches Klima einsam. Gründe seien etwa zunehmender Egoismus, weniger Empathie und mehr Aggressi­vität statt eines freundlichen Miteinanders, wie die Krankenkasse KKH als Auftraggeber der Umfrage mitteilte.

Dieser „gesellschaftliche Klimawandel“ sei für über ein Drittel der Befragten Auslöser für Einsamkeit. Lediglich der Grund „wenig Zeit für Kontaktpflege“, etwa durch Stress im Beruf oder andere Verpflichtun­gen, wurde häufiger angegeben (55 Prozent).

Einsamkeit entstehe auch aufgrund von Enttäuschung durch andere Menschen (26 Prozent) sowie ausschließ­lich digitale Kommunikation (18 Prozent). Insgesamt haben sich laut Kasse rund zwei Drittel der Befragten schon einmal außen vor oder einsam gefühlt.

Einem Viertel der Befragten fehle die Gesellschaft anderer Menschen häufig oder regelmäßig. Die Hälfte der Betroffenen fühle sich im Moment der Einsam­keit traurig oder depressiv, jeder Vierte kraftlos und ausgebrannt.

Gerade in der jüngeren Generation Z hätten Depressionen und Angststörungen zugenommen. Wieder­kehrende Depressionen seien bei den 18- bis 29-Jährigen von 2013 bis 2023 um mehr als 130 Prozent gestiegen, Angst­störungen um 42 Prozent. Im Gesamtdurchschnitt liege der Anstieg bei 56 und 19 Prozent. Vor allem die Coro­napandemie habe jüngere Menschen einsamer gemacht.

Laut Krankenkasse ist Einsamkeit auch oft ein Grund für gesundheitliche Probleme. Einsame Menschen beweg­ten sich weniger, schliefen schlechter und ernährten sich ungesünder.

Rund zwei Drittel der Befragten, die mindestens ab und zu einsam sind, gaben an, sich in solchen Situationen mit Videos oder dem Internet abzulenken. Fast jeder Vierte greife zu Genussmitteln wie Alkohol oder Süßig­keiten. Die Folgen können nach Angaben der Krankenkasse von Depressionen über ein erhöhtes Risiko von Herzerkrankungen bis zur Suchterkrankung reichen.

Laut Kasse wurden für die Forsa-Umfrage zwischen dem 24. Oktober und dem 8. November deutschland­weit 1.002 Personen repräsentativ befragt. Alle Befragten seien zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 18 und 50 Jahre alt gewesen.

kna

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