Verbände pochen auf Ernährungswende

Berlin – 15 Dachorganisationen, Verbände und Fachgesellschaften aus Gesundheit, Sozialem, Ernährung und Umwelt appellieren an SPD, Grüne und FDP in der anstehenden Legislaturperiode das Thema Ernährung anzugehen.
„Deutschlands derzeitiges Ernährungssystem ist ungesund, unsozial und höchst klima- und umweltschädlich. Es stellt die planetaren und gesellschaftlichen Belastungsgrenzen zunehmend auf die Probe“, heißt es in dem Appell.
Unterstützt wird dieser unter anderem vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM).
Die Verbände formulieren zehn Kernforderungen an die künftige Regierungspolitik zum Thema Ernährung. Zunächst fordern sie die Einrichtung einer „Zukunftskommission Ernährung“. Sie soll bis Ende 2022 ein Leitbild für eine sozial gerechte, gesundheitsfördernde, umweltverträgliche und dem Tierwohl zuträgliche Ernährung in Deutschland entwickeln.
Auf den Vorarbeiten der Kommission aufsetzend soll die Bundesregierung Anfang 2023 eine ressortübergreifende Ernährungsstrategie verabschieden. Außerdem soll die Bundesregierung bis 2022 die Lebensmittelbesteuerung auf den Prüfstand stellen. Ziel sei, dass künftig eine gesunde und nachhaltige Ernährung die einfache und günstigere Wahl für die Verbraucher werde.
Die Verbände fordern außerdem eine sozial gerechte Ernährungspolitik, die Förderung von Ernährungskompetenz, gutes Essen bei der Gemeinschaftsverpflegung und eine verbindliche Regulierung von an Kinder gerichteter Lebensmittelwerbung. Aber auch Werbung für Erwachsene sollte stärker reguliert werden.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: