Verband fordert politische Maßnahmen gegen Adipositas

Berlin – Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) fordert von der künftigen Bundesregierung, die Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas zu einem zentralen gesundheitspolitisches Anliegen zu machen.
Dafür ist laut dem Verband wichtig, das der Gesetzgeber Druck auf die Selbstverwaltung ausübt, damit das neue Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas rasch bei den Betroffenen im Behandlungsalltag ankommt.
Das DMP ermögliche eine multimodale Basistherapie mit Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie flächendeckend für alle Adipositaspatientinnen und -patienten, lobt die DAG.
Nötig ist laut dem Verband außerdem, dass die gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) die Kosten von Medikamenten zur Gewichtsreduktion übernehmen. Drittens fordert die DAG verhältnispräventive Maßnahmen, damit die Adipositas-Epidemie langfristig gestoppt werden kann.
Hierzu zähle die Neugestaltung der Lebensmittelbesteuerung, die Einschränkung von Werbung für bestimmte Produktkategorien an Kinder und Jugendliche, verbindliche Empfehlungen zur Einschränkung des Konsums von Süßgetränken und der Ausbau von Sportangeboten mit einem verpflichtenden regelmäßigen Schulsport eine Stunde pro Tag.
Die DAG weist daraufhin, dass in Deutschland sind rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig seien. Ein Viertel der Erwachsenen sei adipös mit einem Body-Mass-Index von 30 Kilogramm pro Quadratmeter oder mehr. „Ein Großteil der deutschen Bevölkerung ist somit von dieser chronischen Erkrankung betroffen“, warnt der Verband.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit:
1