Politik

DMP Adipositas: Regionale Verträge ab sofort möglich

  • Montag, 1. Juli 2024
/zinkevych, stock.adobe.com
/zinkevych, stock.adobe.com

Berlin – Krankenkassen können ab Juli mit Vertragsärzten und Krankenhäusern regionale Verträge für ein Disease-Management-Programm (DMP) Adipositas schließen. Um die Versorgung von Menschen mit krankhaf­tem Übergewicht zu verbessern, hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die entsprechenden Anfor­derungen an ein strukturiertes Behandlungsprogramm beschlossen.

Sobald eine Krankenkasse einen solchen Vertrag vereinbart hat, können sich die Versicherten bei ihrem Haus­arzt oder ihrer Hausärztin in das DMP einschreiben. Möglich ist das für Erwachsene, die einen Body-Mass-In­dexes (BMI) zwischen 30 und 35 und mindestens eine Begleiterkrankung haben – beispielsweise Bluthoch­druck oder Diabetes mellitus Typ 2. Bei Versicherten mit einem BMI höher oder gleich 35 ist eine bereits be­stehende Begleiterkrankung keine Voraussetzung für eine DMP-Teilnahme.

Ziel des DMP ist es, das zu hohe Körpergewicht der Betroffenen zu reduzieren oder zumindest zu stabilisieren. Dazu erhalten die Patienten Informationen über die Erkrankung und wesentliche Einflussfaktoren sowie Un­terstützung durch Schulungen, um das eigene Verhalten gesundheitsfördernder zu ändern. Angepasst an die persönliche Situation der Betroffenen vereinbaren die Ärzte mit ihnen zudem konkrete Ziele und Behand­lungsmaßnahmen und überprüfen sie engmaschig.

Teilnehmenden Ärzten stehen dafür im DMP leitliniengerechte Therapieempfehlungen zur Verfügung, auch in Hinblick auf etwaige Begleiterkrankungen.

Arzneimittel, die den Appetit zügeln, sind laut G-BA nicht Teil des DMP. Sie seien bereits vom Gesetzgeber als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ausgeschlossen.

Es könnten aber nur Leistungen zur Diagnostik und Therapie empfohlen werden, die auch im regulären ambulanten oder stationären Leistungskatalog der GKV vorhanden seien, so der G-BA.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung