Verdi kritisiert Mangel beim Arbeitsschutz

Berlin – Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat mehr Prävention in Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz gefordert. Es gebe derzeit einen „dramatischen Mangel“ beim Arbeitsschutz im Dienstleistungsbereich, erklärte die Gewerkschaft.
Angesichts des Fachkräftemangels sei Prävention aber besonders wichtig, um Beschäftigten ein sicheres und gesundes Arbeiten bis zum Renteneintritt zu ermöglichen. „Wir haben es in Deutschland mit einem von Arbeitgeberseite sträflich vernachlässigten Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben zu tun“, kritisierte Verdi-Vorstandsmitglied Rebecca Liebig.
In einer Befragung gaben demnach nur 36 Prozent der Befragten an, trotz gesetzlicher Verpflichtung des Arbeitgebers eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung zu erhalten. Selbst in der öffentlichen Verwaltung erhielten weniger als 50 Prozent der Beschäftigten eine solche Beurteilung an ihrem Arbeitsplatz.
87 Prozent der Beschäftigten sind von Mehrfachbelastungen betroffen, wie zum Beispiel ein hohes Tempo der zu erledigenden Aufgaben, starke körperliche Belastung oder eine hohe Lärmbelästigung.
Die höchsten Werte gibt es demnach im Gesundheitswesen (95 Prozent) und im Bereich Erziehung und Unterricht (94 Prozent). Den niedrigsten Wert weisen mit 74 Prozent die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen auf. Zeitdruck belastet die Beschäftigten mit Abstand am stärksten. Jede und jeder Zweite ist hiervon betroffen.
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