Politik

Verdi: Öffentliche Versicherer sollten Hebammen versichern

  • Sonntag, 23. Februar 2014

Berlin – Die existenzbedrohend teuer gewordene Haftpflichtversicherung für Hebammen sollte nach Ansicht der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf öffentliche Versicherer übergehen. Für schnelle Lösungen sei die Politik auf Bundes- und Landesebene gefordert, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch am Freitag in Berlin.

In der Versicherungsbranche gebe es öffentliche, regional gegliederte Versicherer, „die gut aufgestellt sind und die Leistungen, die im öffentlichen Interesse stehen, übernehmen können“. Der Staat müsse hier seinen Einfluss geltend machen.

Die Haftpflicht-Tarife der rund 3.500 freiberuflichen Hebammen in Deutschland sind in den vergangenen Jahren stark nach oben geklettert. Nach Angaben des Deutschen Hebammenverbands mussten immer mehr Hebammen wegen steigenden Versicherungs­beiträgen ihren Job aufgegeben – für freiberufliche in der Geburtshilfe tätige Hebammen habe sich die Haftpflichtprämie in zehn Jahren sogar verzehnfacht.

Im Sommer werde der derzeitige Tarif um etwa 20 Prozent auf circa 5.500 Euro pro Jahr ansteigen, für eine außerklinische Geburt erhielten die Geburtshelferinnen jedoch lediglich etwa 560 Euro, erklärte die Geschäftsführerin des Geburtshaus Hamburg, Britta Höpermann.

Ohne die Helferinnen würde Frauen die Wahlfreiheit genommen, den Geburtsort ihres Kindes zu bestimmen – auch eine flächendeckende Betreuung und Hausgeburten seien ohne sie nicht mehr möglich, sagt Höpermann.

Eine Online-Petition, die Gröhe zum Handeln drängen soll, hatten bis Samstag bereits mehr als 240.000 Unterstützer unterzeichnet. Insgesamt wollen die Initiatoren rund 500.000 Stimmen gewinnen, hieß es auf einer Kundgebung in Hamburg.dpa

dpa

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