Ausland

Vereinte Nationen warnen vor gefälschten Schutzmasken

  • Donnerstag, 9. Juli 2020
/Adil, stock.adobe.com
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Wien – Die Vereinten Nationen (UN) sehen das Leben von Menschen durch den Verkauf gefälschter Coronaschutzprodukte in Gefahr. Wie das UN-Büro für Drogen- und Verbre­chensbekämpfung (UNODC) gestern mitteilte, nutzt das organisierte Verbrechen die Co­ronapandemie aus, um untaugliche Masken und andere medizinische Produkte unter die Leute zu bringen.

„Gesundheit und Leben sind in Gefahr, weil Kriminelle die Ängste der Menschen während der COVID-19-Krise ausnutzen“, erklärte UNODC-Chefin Ghada Waly. Dem UN-Büro zufol­ge nutzen Kriminelle derzeit vor allem Gesetzeslücken in einzelnen Ländern, um risikobe­haftete und gefälschte Medizinprodukte zu verkaufen.

Das organi­sierte Verbrechen werde seine Geschäfte voraussichtlich auf den Handel mit Impfstoffen verlagern, sobald einer entwickelt sei, hieß es in einem Bericht des UNODC. Als Gegenmaßnahmen forderte das UNODC mehr internationale Zusammenarbeit, stren­gere Regulierungen und mehr Kapazitäten im Bereich der Strafverfolgung.

Außerdem sei es nötig, mehr Ressourcen in die Ausbildung des Personals zu stecken, das mit medizinischen Produkten zu tun hat. „Nur ein gemeinsamer Ansatz wird echte Lösun­gen bringen“, sagte Waly.

Im März hatte Interpol eine Polizeiaktion unter Beteiligung von 90 Ländern zur Bekäm­pfung des illegalen Onlineverkaufs von Medikamenten und medizinischen Produkten ko­ordiniert.

Die Razzien führten weltweit zu 121 Festnahmen und der Beschlagnahme von gefälsch­ten Masken und potenziell gefährlichen pharmazeutischen Produkten im Wert von rund 14 Millionen Dollar (12 Millionen Euro), hieß es in dem UN-Bericht.

Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Anstieg um 18 Prozent bei den nicht zugelassenen antiviralen Medikamenten und ein Anstieg von mehr als 100 Prozent bei Beschlagnah­mungen von nicht zugelassenem Chloroquin.

Das Mittel wird traditionell zur Behandlung von Malaria eingesetzt, allerdings setzten einige Länder Chloroquin eine Zeit lang auch bei der Behandlung von Coronapatienten ein.

afp

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