Vermehrt Rufe nach kreativeren Impfangeboten

Berlin – Die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich immer weiter aus, und zugleich sinkt das Impftempo deutlich. Auch wenn die Lage noch entspannt ist, sind Experten und Fachpolitiker besorgt. Immer mehr fordern nun „kreativere Impfangebote“, wie die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar, sich in der Welt ausdrückte. Bürger müssten sich auch in Fußgängerzonen, Wohnsiedlungen und bei Veranstaltungen impfen lassen können.
Ähnlich sieht es die Ärztegewerkschaft Marburger Bund: „Da ist etwas mehr Kreativität bei den lokalen Behörden gefragt“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Düsseldorfer Rheinischen Post. „Wir müssen Menschen auch direkt ansprechen und nicht warten, bis sie ins Impfzentrum oder zum Hausarzt kommen. Je niedrigschwelliger, desto besser. Entscheidend ist doch, dass wir nun auch all diejenigen erreichen, die bisher – aus welchen Gründen auch immer – noch zögern oder überzeugt werden wollen.“
Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides rief im Handelsblatt zur Beschleunigung der Impfkampagnen auf. Die EU werde zwar ihr Ziel erreichen, bis Ende Juli genug Impfstoffe für 70 Prozent der Erwachsenen zu haben. Doch weil Virusvarianten „die Übertragbarkeit erhöht“ hätten, brauche man „mehr als 70 Prozent, um sicher zu sein“.
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans sprach sich für zusätzliche Anreize aus. „Man könnte an eine Verlosung denken, bei der unter den Impfbereiten beispielsweise ein Fahrrad, ein Fremdsprachenkurs oder ein anderer schöner Preis ausgegeben wird“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Mobile Impfteams und Sonderaktionen seien gerade in sozialen Brennpunkten nötig.
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