Ausland

Verschreibungs­pflichtige Medikamente in England direkt von Apotheken

  • Dienstag, 9. Mai 2023
/picture alliance, empics, Jane Barlow
/picture alliance, empics, Jane Barlow

London – Zur Entlastung der Hausärzte in England sollen künftig Apotheken mehrere verschreibungs­pflich­tige Medikamente direkt austeilen. Dabei geht es um sieben häufige Beschwerden wie Hals- oder Ohren­schmerzen, Harnwegsinfektionen oder Gürtelrose, wie die britische Regierung heute mitteilte.

Zudem können sich Patienten dann für einige Expertenbehandlungen wie Physiotherapie selbst überweisen. Der Gesundheitsdienst NHS England erwartet, dass mit dem Vorhaben in den kommenden zwei Jahren bis zu 15 Millionen Termine – zwei Prozent – bei General Practitioners (GP) wegfallen.

Bei Ärzten stießen die Pläne von Premierminister Rishi Sunak, dessen Mutter Apothekerin war, auf breite Zu­stimmung. Mit der Maßnahme sinke der Druck auf die GP-Praxen, die bisher vor allem an Montagmorgen etliche Anrufe erhalten.

Die Chefin von NHS England, Amanda Pritchard, sagte, die Zahl der Patienten in GP-Praxen sei im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit um eine halbe Million pro Woche gestiegen. In Großbritannien gibt es einen erheblichen Mangel an Hausärzten – aber auch an Apothekerinnen und Apothekern.

Die Regierung kündigte an, Apotheken in den kommenden beiden Jahren mit 645 Millionen Pfund (741 Millio­nen Euro) zu unterstützen. Zur Modernisierung von Hausarztpraxen sind 240 Millionen Pfund (rund 276 Mil­lio­nen Euro) vorgesehen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung