Ärzteschaft

Versorgungs­verbesserungen reduzieren Sepsissterblichkeit in Australien

  • Mittwoch, 14. Juni 2023

Berlin – Die Sepsis Stiftung fordert mehr Anstrengungen in der Diagnostik und zielgerichteten Versorgung von Sepsis. Die Stiftung verweist dazu auf Erfolge in Australien (PLOS Global Public Health; DOI: 10.1371/journal.pgph.0000687).

Dort ist es im Bundesstaat Victoria gelungen, die Krankenhaussterblichkeit bei Sepsis von 17,5 Prozent auf 11,3 Prozent zu senken. Die Behandlungskosten reduzierten sich dabei um 11,7 Millionen Dollar bei Kosten von 1,8 Millionen Dollar für eine entsprechende Kampagne.

Aber auch vor dieser Kampagne hatte Australien bereits Verbesserungen erzielt: „Allein die für alle Krankenhäuser in Australien verpflichtende Einführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen hat zwischen 2000 und 2012 zu einer Reduzierung der Sepsissterblichkeit im Krankenhaus von 35 Prozent auf 18 Prozent geführt“ sagte der Vorsitzende der Sepsis Stiftung, Konrad Reinhart. Er betonte, auch in Deutschland seien die meisten der jährlich mehr als 100.000 Todesfälle durch Sepsis in Deutschland vermeidbar.

Aufgrund einer „inakzeptabel hohen Anzahl von vermeidbaren Sepsis-bedingten Todesfällen in Deutschland“ fordert die Stiftung eine Priorisierung von Sepsis in allen relevanten Bereichen des Gesundheitssystems.

Wichtig seien unter anderem fachübergreifende medizinische Notfallteams in den Akutkrankenhäusern in Kombination mit einer regelmäßigen krankenhausweiten Schulung des medizinischen Personals in der Früherkennung von Sepsis. Die Stiftung fordert außerdem Verordnungen, damit Kliniken „Critical Incidence Reporting Systeme“ (CIRS) intensiver nutzen und mehr Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Sepsis.

Die Stiftung begrüßte, dass die Bundesregierung die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ unterstützt und Sepsis in die Deutschen Antibiotikaresistenzstrategie aufgenommen hat.

„Angesichts der Dimension und des Problems greifen die bisherigen Maßnahmen der Politik aber zu kurz“ sagte der Vorsitzende des Kuratoriums der Sepsis Stiftung, Tobias Welte.

hil

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