Viele Ärzte beim Verschreiben von Gesundheits-Apps zurückhaltend

Frankfurt am Main – 40 Prozent der Hausärzte sind derzeit nicht bereit, Gesundheits-Apps zu verschreiben. Das geht aus der Erhebung „Die Sicht niedergelassener Ärzte in Deutschland auf die COVID-19-Krise und die Bedeutung von Digital Health“ hervor, die der Statistikdienstleister Iqvia vorgestellt hat.
Der häufigste Grund für die Zurückhaltung ist mit 28 Prozent, dass die Ärzte nicht vom medizinischen Nutzen der Apps überzeugt sind. 17 Prozent der App-Kritiker haben Datenschutzbedenken und 17 Prozent fehlen Qualitätskriterien.
Iqvia befragte in Deutschland zwischen Juni und September 2020 124 niedergelassene Hausärzte und 16 niedergelassene Fachärzte zu den Themen COVID-19, verordnungsfähige Gesundheits-Apps und telemedizinische Anwendungen.
Ferner befragte Iqvia die Ärzte zu ihren Erfahrungen mit und Einstellungen zu telemedizinischen Anwendungen und zu verordnungsfähigen Gesundheits-Apps.
Laut der Befragung erwarten über 70 Prozent der Hausärzte, dass die strengeren Schutz- und Hygienemaßnahmen, welche die Praxen wegen der Coronapandemie umsetzen, auch nach der Pandemie Bestand haben werden. 47 Prozent der befragten Hausärzte berichten, dass Telemedizin eine größere Rolle in Praxisalltag spielt. Jeder zweite Hausarzt erwartet, dass dies auch nach Corona der Fall sein wird.
Die Mehrzahl der niedergelassenen Ärzte erwartet laut der Befragung, dass digitale Entwicklungen den Praxisalltag künftig deutlich beeinflussen und verändern werden. Die drei wichtigsten Projekte sind in diesem Zusammenhang laut den Ärzten das E-Rezept, die digitale Patientenakte (ePA) und der elektronische Medikationsplan.
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