Viele Versicherte haben noch keine elektronische Gesundheitskarte

Berlin – Sechs bis acht Prozent der gesetzlich krankenversicherten Patienten nutzen noch nicht die die neue elektronische Gesundheitskarte (eGK). Der Stand des „Rollout“ der eGK liege momentan bei 91 und 93 Prozent, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, heute im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Viele Versicherte hätten immer noch keine neue Karte beantragt oder kein Foto eingeschickt.
Dennoch solle Anfang 2015 die Einführung der Karte komplett umgesetzt sein. Problematisch könnte es nochmals werden, wenn im Herbst Patienten mit alter, aber gültiger Karte kämen und damit nicht mehr abgerechnet werden könnten, sagte Gassen. Immerhin seien im vierten Quartal 2013 noch 19 Millionen Behandlungsfälle mit der alten Karte registriert worden.
Übergangsregelung geplant
Daher werde gerade eine Kompromisslösung erarbeitet. Geplant sei, für das letzte Quartal 2014 eine Übergangsregelung für die alten Karten zu finden und die Versicherten seitens der Ärzte und Kassen nochmals auf die Notwendigkeit der neuen Karte hinzuweisen, so dass dann am Ende des Jahres „wirklich Schluss“ sei mit der alten Karte.
Bestimmte technische Fragen seien aus Sicht der KBV noch nicht gelöst. So müsse es für die neuen Karten künftig regelmäßig Sicherheits- und Software-Updates geben. Das könne nicht über die Arztpraxen laufen, und für die Kassen wäre ein regelmäßiger Einzug der Karten sicher mit erheblichen Kosten verbunden. Noch sei unklar, welche Lösungen die Industrie dafür präsentieren werde und wie die kontinuierliche technische Aktualisierung der eGK zu gewährleisten sei.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hatte auf dem Hauptstadtkongress angekündigt, noch in diesem Jahr einen Entwurf für ein E-Health-Gesetz vorzulegen. Die Rahmenbedingungen für die Telematikinfrastruktur solle konkretisiert werden, um den Prozess zu beschleunigen, so der Minister.
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