Vielzahl an Lungenentzündungen beunruhigen Behörden in Norditalien

Rom – Nach gehäuft auftretenden Fällen von Lungenentzündungen in Norditalien suchen die Gesundheitsbehörden im Wasser nach der Ursache. Seit Monatsbeginn seien in der Lombardei in der Region etwa 60 Kilometer südlich des Gardasees und 100 bis 120 Kilometer östlich von Mailand 138 Menschen mit Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen.
Bei zwei Patienten wurde die Legionärskrankheit festgestellt, wie eine Sprecherin der regionalen Gesundheitsbehörde heute sagte. „Wir arbeiten hart daran, den Ursprung der Fälle von Lungenentzündung zu ermitteln“, schrieb der Gesundheitskommissar der Region, Giulio Gallera, gestern auf Twitter.
Mehr als 52 Wasserproben in öffentlichen Aquädukten und Privathäusern seien genommen worden. Die Ergebnisse der Untersuchungen würden in den kommenden Tagen erwartet, sagte Gallera in einem Interview des öffentlich-rechtlichen Senders RAI. Bewohner der Region wurden dazu angehalten, Filter an Wasserhähnen zu säubern und nicht mit geschlossenen Fenstern zu duschen.
Legionellen sind weltweit verbreitet und gedeihen in warmem Süßwasser. Sie können durch zerstäubtes Wasser eingeatmet werden. Infektionsquellen sind oft Duschen, Klimaanlagen oder Whirlpools. Eine Infektion mit diesen Bakterien kann symptomlos bleiben, aber auch grippeartige Symptome oder die Legionärskrankheit auslösen. Betroffen sind vor allem abwehrgeschwächte Erwachsene.
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