Vorwürfe gegen Ex-Stada-Vorstände weitgehend ausgeräumt
Frankfurt – Der Pharmakonzern Stada sieht Vorwürfe gegen frühere Vorstände als weitgehend ausgeräumt an. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt hätten ergeben, dass „keine Hinweise auf Betrugsdelikte, Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen, Marktmanipulation oder Insiderhandel, auf Unterschlagung, Begünstigung, Diebstahl, Korruption oder eine persönliche Bereicherung zulasten von Stada gefunden worden sind“, sagte Konzernchef Claudio Albrecht heute auf der Hauptversammlung.
Der Arzneimittelhersteller habe interne Untersuchungen zweier Anwaltskanzleien komplett mit der Behörde geteilt, die im Dezember eingeschaltet worden sei. Nur ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Personen sei übrig, das nun weiter verfolgt werde. Zu prüfen sei jenseits der strafrechtlichen Beurteilung zudem, ob es im Ex-Management gesellschaftsrechtliche Pflichtverletzungen gegeben habe. Da dies noch geklärt werde, würden Ex-Konzernchef Matthias Wiedenfels und Ex-Finanzchef Helmut Kraft auf dem Aktionärstreffen noch nicht entlastet, erklärte Albrecht.
Auf der Hauptversammlung 2017 hatte der damalige Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker schwere Vorwürfe gegen den früheren Konzernchef Hartmut Retzlaff sowie Wiedenfels und Kraft erhoben. Die Rede war von Beraterverträgen ohne Gegenleistungen, Unregelmäßigkeiten im Asiengeschäft und Verstößen gegen Rechtsvorschriften. Die Entlastung wurde damals vertagt. Wiedenfels wies die Vorwürfe zurück.
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