Walmart zahlt wegen Opioidkrise in den USA Milliarden

New York – Wegen der Opioidkrise in den USA zahlt der Supermarktriese Walmart 3,1 Milliarden Dollar (rund drei Milliarden Euro) Schadenersatz. Im Zuge eines Vergleichs sollen dafür von Bundesstaaten, Landkreisen, Gemeinden und Indigenenstämme angestrengte Justizverfahren gegen Walmart eingestellt werden, wie der Konzern, der in seinen Märkten auch Apotheken betreibt, gestern mitteilte.
Walmart erklärte, das Geld werde Gemeinden im ganzen Land „im Kampf gegen die Opioidkrise helfen“. Der noch nicht endgültig beschlossene Vergleich stelle aber kein Schuldeingeständnis dar.
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, erklärte, Apotheken hätten eine „unbestreitbare Rolle“ bei der durch Opioiden angerichteten „Zerstörung“ gespielt. Der jetzt vereinbarte Vergleich enthalte zahlreiche Vorgaben für „deutliche Verbesserungen, wie Walmarts Apotheken mit Opioiden umgehen“.
Vor rund zwei Wochen hatten sich bereits die Apotheken-Ketten CVS und Walgreens zur Zahlung von insgesamt zehn Milliarden Dollar Schadenersatz bereiterklärt, um laufende Verfahren zum Abschluss zu bringen.
In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer Opioidüberdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin.
Viele Experten führen die Opioidkrise auf die übermäßige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel zurück, die bis Mitte der 90er Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie Großhändlern und Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.
Die Opioidkrise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt. In vielen Fällen wurden Vergleiche geschlossen. So erklärten sich der Pharmariese Johnson & Johnson und drei Medikamentengroßhändler im vergangenen Jahr zur Zahlung von 26 Milliarden Dollar bereit.
Es gab aber auch Urteile: So wurden CVS, Walgreens und Walmart im August zur Zahlung von 650 Millionen Dollar an zwei von der Opioidkrise schwer betroffene Landkreise im Bundesstaat Ohio verurteilt.
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