Ausland

Wegen Katalonien-Wahl: Spaniens Gesundheitsminister Illa tritt zurück

  • Dienstag, 26. Januar 2021
Salvador Illa /picture alliance, Juan Carlos Rojas
Salvador Illa /picture alliance, Juan Carlos Rojas

Madrid – Der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa tritt mitten in der sich zuspitzenden Corona­krise zurück. Illa werde sein Amt zur Verfügung stellen, um sich auf seine Spitzenkandidatur bei den Par­lamentswahlen am 14. Februar in der Konfliktregion Katalonien vorzubereiten, teilte die Regierung am gestern in Madrid mit. Als Nachfolgerin wird die Ministerin für Territorialpolitik, Carolina Darias, gehan­delt.

Ministerpräsident Pedro Sánchez würdigte zum Abschied die Rolle von Illa im Kampf gegen die Pande­mie und auch die „Bescheidenheit“ des 54 Jahre alten Politikers. „Es war für mich eine Ehre, mit dir Seite an Seite zu arbeiten“, sagte der Sozialistenführer auf einer Veranstaltung in Madrid. Der Katalane Illa stehe vor einer „ebenso spannenden wie komplexen Herausforderung“, sagte Sánchez mit Blick auf die Bemühungen zur Beilegung des Unabhängigkeitskonflikts.

Illa war bereits Ende 2020 zum Spitzenkandidaten berufen worden. Von der Nominierung des in der Pandemie zum Medienstar avancierten Mannes erhoffen sich die Sozialisten ein besseres Ergebnis als bei der letzten Katalonien-Wahl Ende 2017. Damals hatten sie nur 15 von 150 Sitzen im Parlament von Barcelona errungen. Die Opposition kritisiert eine „politische Ausnutzung“ der Pandemie.

Die nächste Katalonien-Wahl gilt als wegweisend. Nach dem illegalen Unabhängigkeitsreferendum vom 1. Oktober 2017 sitzen viele Separatistenchefs hinter Gittern. Die regionalen Parteien, die für eine Tren­nung von Spanien eintreten, sind in Barcelona aber mit einer Minderheitsregierung weiterhin an der Macht.

Ob die Wahl wie vorgesehen am 14. Februar stattfinden wird, steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Die Regionalregierung hatte die Abstimmung wegen Corona auf den 30. Mai verschoben. Die Justiz kippte zwar in einem vorläufigen Urteil diese Entscheidung. Das endgültige Urteil steht aber nach einem Ein­spruch noch aus.

dpa

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