Spaniens Regierungschef schließt schärfere Coronamaßnahmen nicht aus

Madrid – Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat eine Verschärfung der bisher relativ milden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus angesichts wieder leicht steigender Infektionszahlen nicht ausgeschlossen. „Diese Weihnachten entscheidet sich, ob wir eine dritte Welle vermeiden können“, sagte der Sozialist gestern im Parlament in Madrid. Das bisher Erreichte sei sehr positiv, betonte Sánchez unter Hinweis auf den starken Rückgang der Infiziertenzahlen der vergangenen Wochen.
Seine Regierung werde aber nicht zögern, die Maßnahmen in Kooperation mit den Regionen auch über Weihnachten zu verschärfen, sollten die Coronazahlen wie seit Freitag weiter steigen. „Die beste Art, Ansteckungen zu vermeiden, ist so zu tun, als ob wir alle infiziert wären und nicht genau wüssten, ob wir ansteckend sind“, betonte Sánchez.
Spanien war es gelungen, die zeitweise sehr hohen Infektionszahlen der zweiten Welle durch relativ milde Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbegrenzungen, Einschränkungen von Reisen zwischen den Regionen und in einigen Landesteilen auch durch die zeitweise Schließung von Gaststätten und anderen Einrichtungen stark zu drücken. Geschäfte und auch die Schulen blieben fast überall offen.
Seit Freitag steigen die Zahlen jedoch wieder leicht. Gestern kletterte die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf 98, nachdem sie am Freitag noch bei 80 gelegen hatte. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt dieser Wert derzeit 180.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: