Wegen Rückrufs: Biotest erwartet Gewinneinbruch
Dreieich – Das hessische Biotech-Unternehmen Biotest rechnet wegen des Rückrufs eines wichtigen Medikaments mit einem drastischen Gewinnrückgang im laufenden Jahr. Die Firma ordere in Abstimmung mit Aufsichtsbehörden freiwillig Chargen des Mittels Humanalbumin zurück und senke die Prognose, teilte der im Kleinwerte-Index SDax notierte Konzern gestern Abend mit.
Der Umsatz werde 2017 nicht mehr wie zunächst erwartet im niedrigen einstelligen Bereich zulegen, sondern auf Vorjahresniveau stagnieren. Der angepeilte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 46 bis 48 Millionen Euro soll zudem um 25 bis 30 Millionen Euro sinken. Im schlimmsten Fall wäre damit nur noch ein Ebit von 16 Millionen Euro zu erwarten – ein Rückgang um etwa zwei Drittel.
Das Eiweißpräparat Humanalbumin, das bei schweren Verbrennungen eingesetzt wird, war bereits zuvor untersucht worden, da wegen eines Haarrisses in der Produktion Kühlmittel hinein gelangt waren. Der Defekt sei inzwischen aber behoben, hieß es.
Biotest hatte zuletzt verkündet, dass der chinesische Investor Creat Group Corporation das Unternehmen für voraussichtlich 940 Millionen Euro übernehmen werde. Die Aktionäre müssen noch zustimmen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: