Weiter keine Annäherung im Tarifstreit bei den Damp-Kliniken
Berlin – Bei den Damp-Kliniken zeichnet sich nach Verhandlungen in Berlin weiter keine Lösung des Tarifkonflikts ab. Die Damp-Eigentümer Fresenius-Helios hätten die Gespräche am Dienstagvormittag abgebrochen, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Verdi, Oliver Dilcher. Es bestehe keine Bereitschaft zur Rücknahme der am Freitag ausgesprochenen 1.000 Kündigungen bei der Zentralen Service-Gesellschaft Damp (ZSG).
Helios kündigte unterdessen an, einem Teil der ZSG-Mitarbeiter Jobs bei künftigen Dienstleistern anbieten zu wollen. „Bei der Wiederaufnahme der Tarifgespräche haben wir für die betroffenen ZSG-Mitarbeiter unter anderem die Gründung einer Transfergesellschaft angeboten", sagte der zuständige Regionalgeschäftsführer Jörg Reschke. Dies habe Verdie jedoch abgelehnt.
„Ziel ist es, dass rund 80 Prozent der Mitarbeiter der ZSG eine neue berufliche Perspektive bei einem der künftigen Dienstleister erhalten und das so schnell wie möglich”, sagte Reschke. Diese würden bei künftigen Dienstleistern branchenübliche Arbeits- und Vergütungsbedingungen erhalten – beispielsweise die Tarifverträge für das Gebäudereinigerhandwerk. Außerdem solle mit dem Gesamtbetriebsrat über einen Sozialplan verhandelt werden.
Verdi hält Angebote für inakzeptabel
Laut Verdi soll dagegen fast die Hälfte der Betroffenen in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Der Rest könne möglicherweise Weiterbeschäftigungsangebote in anderen Gesellschaften erhalten, in der Regel jedoch zu schlechteren Konditionen. Dies hält die Gewerkschaft für inakzeptabel. Zudem seien die erfolgten Kündigungen "eklatant rechtswidrig".
Die Gewerkschaft will deshalb die Streiks fortsetzen. Für Samstag wurde zu einer Demonstration in Kiel aufgerufen, zu der auch der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske erwartet wird.
Vom Tarifkonflikt betroffen sind 5.600 Mitarbeiter in Kliniken in Schleswig, Hamburg, Kiel, Stralsund, Ahrenshoop und Damp. Sie sollen nach der Übernahme der Damp-Kliniken durch die Helios Kliniken den von ver.di als schlechter eingestuften Helios-Tarifvertrag übernehmen. Die Gewerkschaft fordert 7,5 Prozent mehr Gehalt, eine Jahressonderzahlung und eine Arbeitsplatzgarantie im Service.
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