Medizin

Weitere Erkrankung durch neues Coronavirus in England

  • Dienstag, 12. Februar 2013

London – In England ist es erneut zu einer Erkrankung durch das neuartige Coronavirus (NCoV) gekommen. Der 60-jährige Mann, der derzeit auf einer Intensivstation in Manchester behandelt wird, hatte sich zuvor in Pakistan und Saudi-Arabien aufgehalten. Auf der arabischen Halbinsel wird in Tieren das Reservoir der NCoV vermutet, die mit dem Sars-Virus verwandt sind, das 2002 eine Epidemie auslöste, an der damals knapp 1.000 Menschen aus mehr als 30 Nationen starben. Anders als das originale Sars-Virus scheint NCoV nicht von Mensch zu Mensch übertragbar zu sein.

Unter den zehn weltweit seit September 2012 bekannt gewordenen Fällen, darunter auch eine importierte Erkrankung in Deutschland, ist es in keinem Fall zu einer Ansteckung anderer Menschen gekommen, so dass die britischen Behörden jetzt keinen Anlass für eine Reisewarnung sehen. Die Weltgesundheitsorganisation hatte im März 2003 eine globale Warnung zu einer möglichen Sars-Pandemie veröffentlicht.

Der aktuelle Patient war vier Tage nach seiner Rückkehr aus Saudi-Arabien an einer schweren Infektion der unteren Atemwege erkrankt. Zuvor hatte er sich in Pakistan aufgehalten. Aus Sicht der britischen Gesundheitsbehörde HPA (Health Protection Agency) ist nicht sicher, in welchem der beiden Länder er sich infiziert hat. Völlig unklar ist, bei wem sich der Patient angesteckt hat. Eine frühere genetische Analyse des Erregers hatte eine Verwandtschaft mit Coronaviren bei Fledermäusen gezeigt. Das NCoV selbst ist bei diesen Tieren aber nicht nachwiesen worden.

Nach der Hospitalisierung am 31. Januar verschlechterte sich der Zustand des aktuellen Patienten rasch. Seit dem 5. Februar wird er über eine extrakorporale Membranoxygenierung mit Sauerstoff versorgt. Der Zustand wird als kritisch beschrieben. Von den neun früheren Patienten, die alle aus Saudi-Arabien, Jordanien und Qatar stammten, waren fünf verstorben.

rme

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung