Ausland

Weitere Millionenstadt in China im Lockdown

  • Montag, 4. April 2022
/picture alliance, Costfoto
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Shanghai – China hat gestern mehr als 13.000 Coronaneuinfektionen verzeichnet. Das sind so viele wie seit dem Höhepunkt der ersten Ansteckungswelle vor zwei Jahren nicht mehr. Insgesamt wurden nach Behörden­angaben 13.146 neue Fälle registriert, neue Todesfälle gab es demnach nicht.

Das Zentrum der aktuellen Welle ist der Großraum Shanghai. Aus der nahegelegenen Stadt Suzhou mel­de­ten die Behörden die Entdeckung eines neuen Omikron-Subtyps. Nach Angaben der nationalen Ge­sund­heitskommission verliefen mehr als 11.000 der Neuinfektionen asymptomatisch.

Fast 70 Prozent der Infektionen wurden demnach in der Metropole Shanghai registriert, wo die Behör­den zuletzt eine Massentestung aller 25 Millionen Einwohner vorgenommen hatten. Shang­hai befindet sich derzeit in einem strikten Lockdown, die Straßen der Wirtschaftsmetropole wirkten gestern auf ge­spenstische Weise leer.

Vize-Ministerpräsidentin Sun Chunlan rief laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua nach einem Besuch in Shanghai zu „resoluten und raschen Schritten“ zur Eindämmung des Omikron-Ausbruchs auf. Angesichts der sich rasch verbreitenden Omikron-Variante gerät die chinesische Regierung mit ihrer „Null-COVID“-Strategie zunehmend unter Druck.

In vielen Städten ist inzwischen Verärgerung über die harten Lockdownmaßnahmen spürbar. Die Millio­nenstadt Baicheng im Nordosten des Landes war gestern die nächste Stadt, für die ein Lockdown angeordnet wurde.

Aus der 30 Kilometer westlich von Shanghai gelegenen Stadt Suzhou meldeten die Gesundheitsbehör­den unterdessen die Entdeckung eines Omikron-Subtyps, der bislang weder in den chinesischen noch internationalen Virus-Datenbanken verzeichnet war.

„Das bedeutet, es wurde regional eine neue Variante von Omikron entdeckt“, zitierte Xinhua einen Vertre­ter des Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten in Suzhou. Im internationalen Ver­gleich sind die chinesischen Zahlen relativ niedrig, China hatte offiziell in den vergangenen beiden Jah­ren jedoch stets nur zweistellige Fallzahlen verzeichnet.

Die aktuelle Omikron-Welle und die von den Behörden ergriffenen Maßnahmen wirken sich zunehmend auf die chinesische Wirtschaft aus. Viele Fabriken sind derzeit geschlossen, hinzu kommen hohe Ein­brüche auf dem Verbrauchermarkt.

Insbesondere die Beschränkungen in der wichtigen Hafenstadt Shanghai befeuern derzeit die Furcht vor Störungen in den globalen Lieferketten.

afp

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