Ausland

Weitere Todesopfer durch Marburgvirus in Äquatorialguinea

  • Dienstag, 28. Februar 2023
/Lee, stock.adobe.com
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Malabo – In Äquatorialguinea ist die Zahl der Todesopfer durch das hochgefährliche Marburgvirus offiziellen Angaben zufolge auf elf gestiegen.

Wie aus einer heute im Staatsfernsehen verbreiteten Erklärung von Gesundheitsminister Mitoha Ondo'o Aye­kaba hervorgeht, wurden in dem zentralafrikanischen Staat Ende der vergangenen Woche zwei weitere Todes­fälle im Zusammenhang mit dem Erreger vermeldet.

Regierungsangaben zufolge waren in Äquatorialguinea zuvor seit dem 7. Januar bereits neun Menschen am Marburgvirus gestorben. Es seien 48 Kontaktpersonen registriert worden, von denen vier Symptome entwi­ckelt haben, erklärte Gesundheitsminister Ayekaba heute.

Drei davon befänden sich nun in Isolation. Wann genau es zu den beiden neuen Todesfällen kam, ging aus der Erklärung nicht hervor. Es werde gerade daran gearbeitet, „die Ausbrei­tung der Epidemie besser zu erfassen“.

Der Ausbruch des Marburgvirus ist in Äquatorialguinea, einem der kleinsten Staaten Afrikas, nach offiziellen Angaben die „erste Virusepidemie überhaupt“.

Am 13. Februar hatte die Regierung nach eigenen Angaben in Absprache mit der Weltgesundheits­organi­sation (WHO) und den Vereinten Nationen (UNO) einen „Gesundheitsnotstand“ in der Provinz Kié-Ntem sowie der benachbarten, nahe der Grenze zu Kamerun und Gabun gelegenen Provinz Mongomo im Nordosten des Landes ausgerufen. Zudem erstellte sie demnach einen Plan zur Eindämmung des Marburgvirus.

Das Marburgvirus, das ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann, stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebolavirus und ist ähnlich tödlich. Es wird von Flughunden auf den Menschen übertragen und verbreitet sich unter Menschen durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Oberflächen und infiziertem Material.

Zu den Symptomen des Marburgfiebers gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent. Gegen das Marburgvirus gibt es bisher keine zugelassenen Impfstoffe oder direkte Behandlungen. Laut WHO wird jedoch derzeit eine Reihe potentieller Behandlungsmethoden überprüft.

afp

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