Ärzteschaft

Weiterhin 3.000 COVID-19-­Patienten in intensiv­medizinischer Behandlung

  • Mittwoch, 17. Februar 2021
/picture alliance, Bodo Schackow
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Nürnberg – Aktuell werden auf den Intensivstationen in deutschen Krankenhäusern immer noch mehr als 3.000 COVID-19-Kranke behandelt. Fast 2.000 dieser Patienten müssen beatmet werden. Darauf machte heute die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) aufmerksam.

Die Arbeitsbedingungen auf den Intensivstationen würden sich aber langsam wieder normalisieren, so Frank Wappler, Präsident der DGAI. „Aus der primär dramatischen Situation ist eine geworden, die wir deutlich besser handhaben können.“ Dies gelte es vorsichtig auszubauen.

„Bei allem Licht am Ende des Tunnels müssen die Menschen weiterhin aufmerksam, geduldig und ver­ant­­wortungsvoll bleiben“, warnte Wappler. Nach wie vor müsse bei jeder Entscheidung überlegt werden, welche Folgen sie für die Entwicklung der Coronapandemie und für das Schicksal der COVID-19-Patien­ten habe. Lockerungen des Lockdowns dürfe man nur „mit sehr viel Vorsicht“ einleiten. Und auch mit einem genauen Blick auf die Virus-Mutationen und ihre Ausbreitung.

Aus der aktuell positiven Entwicklung entstehe nun auch die Hoffnung, dass die Operationen, die wegen des Coronavirus verschoben werden mussten, in absehbarer Zeit erledigt werden können. „Das ist sehr wichtig, um die Gesundheit vieler anderer Menschen erhalten und ihr Leid lindern zu können. Wir müs­sen langsam wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurückkommen“, betonte Wappler.

Das derzeitige Tempo bei den Impfungen hält der Intensivmediziner deshalb für viel zu langsam – die Impflogistik müsse dringend angepasst und ausgebaut werden.

Gleichzeitig wiederholte der DGAI-Präsident die Forderung, in den nächsten Jahren wirksame Anstren­gun­gen zur Verstärkung des Personals auf den Intensivstationen zu unternehmen. Wertvolle Behand­lungsmöglichkeiten auf den Intensivstationen habe man im Pandemieverlauf aufgrund von Personal­mangel nicht nutzen können.

Hier geht es Wappler einerseits um überzeugende Angebote für Nachwuchskräfte, andererseits aber auch um den Erhalt des vorhandenen Personals. „Wir haben zu viele, die aus dem Beruf herausgehen. So können wir die Krankenversorgung in der Zukunft nicht sicherstellen!“, warnte er eindringlich.

EB

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