Welche Techniken die Patientenversorgung verbessern können

Berlin – Ingenieure sehen bei modernen OP-Verfahren, in der konsequenten Digitalisierung der Patientenversorgung und bei High-Tech-Implantaten die größten Innovationspotentiale für die Patientenversorgung in Deutschland. Das zeigt der neue „Expertenbericht Biomedizinische Technik“ der Deutschen Gesellschaft für biomedizinische Technik im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE). In dem Kompendium geben 58 Autoren einen Einblick in aktuelle Forschungsfragen und Herausforderungen der Biomedizintechnik.
„Integrierte Intervention“ lautet danach eine Strategie für präzisere und schonendere OPs. Dahinter verbirgt sich der Ansatz, Patienteninformationen, Diagnostik und Assistenztechnologien bei Operationen miteinander zu verknüpfen. Bei dieser integrierten Intervention können Eingriffe mittels dreidimensionaler Patientenmodelle präzise geplant und begleitet werden.
Intraoperative, bildgebende Diagnoseverfahren navigieren den Chirurg durch den Eingriff, insbesondere bei anspruchsvollen anatomischen Verhältnissen. Die Verwendung (teil)autonomer Assistenzsysteme oder minimal-invasiver OP-Techniken erlaubt schonende und damit nebenwirkungsarme Eingriffe.
„Allerdings gibt es noch erheblichen Forschungs- und Entwicklungsbedarf, beispielsweise bei der exakten intraoperativen Differenzierung von pathologischem Gewebe“, hieß es aus dem Verband. Auch die flexible und sichere Vernetzung verschiedener Medizingeräte in OP und Intensivmedizin stehe erst am Anfang.
Die Autoren des Berichtes fordern, neue Technologien schneller für die Patienten nutzbar zu machen. „Forschung und Entwicklung, die mit einem hohen Risiko einhergehen, benötigen adäquate Förderung. Neue Medizintechnologien brauchen zudem realistische Zugangswege zu Markt, Erstattung und damit zum Patienten“, forderte Cord Schlötelburg, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE, heute in Berlin.
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