Ärzteschaft

Welche Unfälle sich bei Kindern, Jugendlichen und alten Menschen ereignen

  • Dienstag, 22. Februar 2022
/Halfpoint, stock.adobe.com
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Berlin – Kinder werden meist als Fußgänger im Straßenverkehr verletzt. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ein Motorrad- oder Autounfall die häufigste Unfallursache. Bei Menschen ab 70 Jahren steigt die Gefahr, durch einen Sturz aus niedriger Höhe schwer verletzt zu werden – zum Beispiel, weil sie zuhause über eine Teppichkante stolpern.

Das geht aus dem neuen Verletzten-Monitor hervor, den die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) herausgibt. Er gibt einen Überblick über das jährliche Unfallgeschehen in Deutsch­land und ver­schiedene Unfallursachen.

Danach ereignen sich in Deutschland jedes Jahr knapp zehn Millionen Unfälle. Die meisten davon ge­schehen im Haushalt und in der Freizeit. Rund 30.000 Menschen verletzen sich so schwer, dass sie in Lebensgefahr schweben.

Laut dem Monitor vergehen im Durchschnitt 66 Minuten nach einem Unfall bis zur Versorgung in der Klinik. Die Versorgung durch ein Schockraumteam dauerte – sofern nötig – durchschnittlich 87 Minuten. Insgesamt betrug die Durchschnittsliegedauer im Krankenhaus knapp zwölf Tage. Bei elf Prozent der Pa­tienten waren die Verletzungen laut dem Monitor so schwer, dass sie im Krankenhaus starben.

Die Daten für den Verletzten-Monitor stammen aus dem Traumaregister DGU, das seit 1993 die Versor­gung Schwerverletzter dokumentiert. Es enthält mehr als 400.000 Datensätzen. Die 2018 in Kraft getre­tene Datenschutzgrundverordnung hat aber laut DGU zur Verunsicherung bei den Anwendern geführt, mit der Folge, dass zahlreiche Patientenfälle nicht mehr an das Traumaregister DGU gemeldet würden.

„Daher setzen wir uns dafür ein, dass es eine gesetzliche Regelung gibt, die Rechtssicherheit schafft. Wir haben die Gesundheitspolitik aufgefordert, hier schnellstmöglich zu handeln und gleichzeitig das Niveau des Datenschutzes hochzuhalten“, sagte Gerrit Matthes, Leiter der DGU-Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung.

hil

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