Weltdrogentag: BZgA sensibilisiert Jugendliche für Folgen des Cannabiskonsums

Berlin/Köln – Jugendliche sind durch den Konsum von Cannabis deutlich gefährdeter als Erwachsene. Darauf wiesen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen heute anlässlich des Weltdrogentags am 26. Juni hin.
Cannabiskonsum sei für Jüngere laut der Mitteilung besonders gefährlich, weil in der Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter im Gehirn wichtige Reifungs- und Umbauprozesse stattfinden. Diese könnten durch den Konsum von Cannabis massiv beeinträchtigt werden, wodurch es vermehrt zu Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Depressionen und Psychosen kommen könne.
„Drogen und andere psychoaktive Stoffe gehören nicht in die Hände von Kindern oder Jugendlichen! Das gilt für Cannabis, aber natürlich auch für Alkohol, Tabak und E-Zigaretten. Gerade für Jüngere ist das alles massiv gesundheitsschädlich“, betonte Burkhard Blienert (SPD), Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen. Man müsse mehr tun, damit Jugendliche gar nicht erst zu Cannabis, Alkohol und Co. greifen.
Deswegen forderte Bienert, offen und ehrlich mit ihnen darüber zu reden, was Drogen und Sucht bedeuten und ob man sie wirklich für sein Glück braucht. „Und dafür brauchen wir dringend mehr gezielte und passgenaue Maßnahmen der Prävention, aber auch mehr Gesundheits- und Risikokompetenz“, meinte Blienert.
Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die schon einmal Cannabis konsumiert haben, lag im Jahr 2021 bei 50,8 Prozent und bei 12- bis 17-Jährigen bei 9,3 Prozent, belegen BZgA-Studiendaten. „Die Zahlen sind besorgniserregend“, betonte Martin Dietrich, kommissarischer Direktor der BZgA. Deshalb sensibilisiere die BZgA mit Präventionsangeboten gezielt junge Menschen für die Folgen des Cannabiskonsums.
Hierbei setzt die BZgA auf altersgerechte und lebensweltbezogene Aufklärungs- und Kommunikationsangebote in Schulen, online und in sozialen Netzwerken. Zudem gebe es Informationsangebote, die Eltern und Lehrkräfte unterstützen sollen. Darüber hinaus biete die BZgA kostenfreie Beratungsangebote, wie das Beratungstelefon der BZgA zur Suchtvorbeugung.
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