Weltgesundheitsversammlung fordert niedrigere Impfstoffpreise
Genf/Berlin – Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf in einer Resolution einstimmig niedrigere und transparente Impfstoffpreise gefordert. Die Versammlung ist das höchste Entscheidungsgremium der WHO, jeder der 194 Mitgliedsstaaten ist dort vertreten. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen begrüßte die Resolution als „starkes Signal für einen besseren Zugang zu bezahlbaren Impfstoffen“. Die Kosten für eine vollständige Immunisierung eines Kindes in den ärmsten Ländern liegen laut der Hilfsorganisation heute fast 70-mal so hoch wie 2001. Das führe dazu, dass viele Kinder nicht ausreichend gegen vermeidbare Krankheiten geschützt würden.
„Die hohen Preise kommen auch dadurch zustande, dass Impfstoffpreise sehr intransparent sind und hinter verschlossenen Türen ausgehandelt werden“, kritisierte Philipp Frisch von der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. Zahlreiche Impfstoffpreise seien gar nicht öffentlich bekannt. Ärzte ohne Grenzen fordert deshalb eine Offenlegung der Preise und der Forschungsausgaben der Konzerne sowie eine Senkung der überteuerten Preise insbesondere für die Pneumokokken-Impfstoffe.
Die Hilfsorganisation hofft, dass die Resolution der Weltgesundheitsversammlung die Regierungen dazu bewegt, für Transparenz zu sorgen und eine konzertierte Aktion für sinkende Preise zu starten.
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