Welthungerhilfe setzt Arbeit in Afghanistan fort

Bonn/Kabul – Die deutsche Hilfsorganisation Welthungerhilfe will ihre Arbeit in Afghanistan trotz der Beschränkungen durch die regierenden Taliban fortsetzen.
„Nach dem Arbeitsverbot für Frauen im Dezember letzten Jahres hatte die Welthungerhilfe die Projekte bis Mitte Februar vorübergehend ausgesetzt“, teilte die Organisation gestern mit.
Nach Gesprächen mit den Behörden der Islamisten sei aber weiter sichergestellt, dass die Hilfe bei Frauen und Mädchen dort ankomme.
Seit August 2021 sind die Taliban wieder an der Macht in Afghanistan. Sie hatten viel internationale Kritik auf sich gezogen, als sie im Dezember vergangenen Jahres afghanischen Frauen die Arbeit bei Hilfsorganisationen mit Ausnahme von wenigen Bereichen verboten. Daraufhin stellten viele Organisationen ihre Projekte größtenteils ein.
Die Welthungerhilfe ist besorgt über die dort schwindende internationale Unterstützung für humanitäre Hilfe. Bisher seien nur etwa fünf Prozent der für 2023 benötigten Hilfsgelder zur Verfügung gestellt worden.
„Der Hunger und die Armut drohen in Vergessenheit zu geraten, weil die De-facto-Regierung am Arbeitsverbot festhält und es viele weitere humanitäre Krisen weltweit gibt“, sagte der Generalsekretär Mathias Mogge von der Deutschen Welthungerhilfe.
Auch die Vereinten Nationen, die seit April dieses Jahres von der Regelung betroffen sind, gaben kürzlich bekannt, aufgrund der notleidenden Bevölkerung weiterhin im Land bleiben zu wollen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres zufolge erlebt Afghanistan dieses Jahr die größte humanitäre Krise weltweit.
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