Weltweit weniger Todesfälle durch Masern

Genf – Die weltweite Zahl der Todesfälle durch Masern ist seit dem Beginn des Jahrzehnts um drei Viertel gesunken. Laut einem Bericht im Weekly Epidemiological Record (2014; 89: 45–52), einem Organ der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sind 2012 „nur“ 122.000 Menschen an der vermeintlich harmlosen Kinderkrankheit gestorben. Im Jahr 2000 waren es noch 560.000 gewesen. Ohne die Möglichkeit einer Impfung hätte es nach Schätzungen der WHO weltweit 13,8 Millionen Todesfälle gegeben.
Karen Mah von der Measles and Rubella Initiative – sie wird unter anderem von der United Nations Foundation gesponsert – lobt denn auch die hohe Impfquote. Weltweit würden heute 77 Prozent aller Kinder wenigstens einmal gegen Masern geimpft, und 145 Länder hätten inzwischen auch eine zweite Impfung eingeführt. Dies ist nicht zuletzt auch ein Verdienst der Measles and Rubella Initiative, die seit 2001 insgesamt 80 Länder mit mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar unterstützt hat.
Da das Masernvirus nur Menschen infiziert, könnten die Masern im Prinzip weltweit eliminiert werden. Auf dem amerikanischen Kontinent ist dies dank einer konsequenten Impfung bereits gelungen. Bei einer Impfquote von 94 Prozent wurden in Jahr 2012 nur noch 143 Masernerkrankungen bekannt. Dabei handelt es sich in aller Regel um importierte Fälle, die jeder Zeit das Eradikationsziel wieder infrage stellen.
In Haiti, Honduras und Nicaragua mussten 2012 außerplanmäßige Impfaktionen (SIA) durchgeführt werden. Weltweit wurden mit 33 SIA insgesamt 145 Millionen Kinder erreicht. Während sich die Pazifikregion einer Eradikation nähert, gab es in Afrika, Südostasien und auch in Europa (Ukraine) 2012 wieder größere Masern-Epidemien. Auch in der WHO-Region östliches Mittelmeer ist die Zahl der Erkrankungen weiterhin hoch.
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