Ärzteschaft

Wenig Ärzte in Hessen werden Allgemeinmediziner

  • Freitag, 23. Juni 2017

Frankfurt am Main – Von den 5.826 Ärzten in Weiterbildung in Hessen absolvieren lediglich 5,5 Prozent eine Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizin. Das berichtet die Ärztekammer des Bundeslandes in einer Auswertung ihres 2013 eingerichteten Weiterbildungsregisters. Danach absolvierte zum Stichtag 1. Oktober 2016 29,2 Prozent der jungen Mediziner eine Weiterbildung im Gebiet Innere Medizin (n=1.704), gefolgt von den Gebieten Chirurgie (18,8 Prozent, n=1.098) und Anästhesiologie (9,3 Prozent; n=543).

Laut Kammer weist die Allgemeinmedizin den höchsten Anteil an unbesetzten Weiterbildungsstellen auf: 2016 waren es 74 Prozent (n=1.624). „Allerdings erlauben diese Zahlen keine eindeutigen Prognosen für die Zukunft“, sagte Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. „Die Berufspläne können sich während der Weiterbildungszeit ändern, so dass wir nicht sagen können, in welchen Fachgebieten diese Ärzte später tatsächlich tätig sein werden“, so der Kammerpräsident.

Laut dem Weiterbildungsregister erhöht sich der Anteil an Ärzten in Weiterbildung mit ausländischem Pass. Während im Erhebungsjahr 2013 rund 17 Prozent der gemeldeten Ärzte in Weiterbildung über einen ausländischen Pass verfügten, waren dies 2016 24 Prozent (n=1.376). „Bei der Auswertung fällt auf, dass die Ärzte in Weiterbildung mit ausländischer Staatsangehörigkeit überwiegend männlichen Geschlechts sind (54 Prozent, n=749)“, hieß es aus der Kammer. Insgesamt betrachtet ist die Mehrheit der Ärzte in Weiterbildung in Hessen aber weiterhin weiblichen Geschlechts (58 Prozent, n=3.392)

Der Altersdurchschnitt aller Ärzte in Weiterbildung in Hessen betrug 34,8 Jahre. Die Mehrheit war im stationären Bereich tätig (84 Prozent, =4.914), neun Prozent (n=528) der Ärzte arbeiteten im ambulanten Bereich, sieben Prozent (n=384) in sonstigen Einrichtungen, also in Behörden oder der Industrie.

hil

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