Wenige Anwerbungen von Altenpflegekräften aus dem Ausland

Hannover – Versuche, in einem nennenswerten Umfang Altenpflegekräfte aus dem Ausland in Deutschland einzusetzen, sind bisher offenbar erfolglos geblieben. Das ergibt sich aus bisher unveröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegen.
Danach wurden 2018 und 2019 zusammen die Berufsabschlüsse von lediglich 120 ausländischen Altenpflegekräften anerkannt. Ein positiver Bescheid beim Anerkennungsverfahren sei Voraussetzung für eine Arbeitsaufnahme in Deutschland. Insgesamt 69 Anträge seien in diesen beiden Jahren abgelehnt worden. Für 2020 lägen die entsprechenden Zahlen noch nicht vor.
Erfolgreicher lief laut Statistik dagegen die Anwerbung von Krankenpflegekräften. 2018 und 2019 wurden den Daten zufolge die Berufsabschlüsse von 25.812 Krankenpflegenden anerkannt. Hier wurden 675 Anträge abgelehnt. Die meisten Bewerber mit einer Anerkennung kommen von den Philippinen, aus Bosnien und Herzegowina, aus Serbien und Albanien.
Die Linkspartei wandte sich in dem Bericht generell gegen eine Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland. Die Arbeitsbedingungen in Deutschland seien belastend und würden von vielen Pflegekräften zurecht als ausbeuterisch kritisiert, sagte Pflegeexpertin Pia Zimmermann.
Vor allem die CDU verhindere seit Jahren spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und der Entlohnung. „Statt auf die daraus entstehende Personalnot mit einer anständigen Finanzierung der Pflege über eine solidarische Bürger- und Pflegevollversicherung zu antworten, wird kühl kalkulierend auf Abwerbung vor allem aus deutlich ärmeren Ländern gesetzt“, kritisierte sie.
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