Weniger Masernfälle in Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf – Nach dem seit Jahren größten Masernausbruch im Vorjahr ist die Zahl der Maserninfektionen in Nordrhein-Westfalen (NRW) deutlich zurückgegangen. Im laufenden Jahr wurden 209 Fälle von Masern registriert, das sind rund 60 Prozent weniger als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum bis November waren dem Landeszentrum für Gesundheit NRW (lzg) im Vorjahr 520 Fälle gemeldet worden. Todesfälle seien nicht bekannt.
„Im Jahr 2017 war hauptsächlich Duisburg betroffen, der Schwerpunkt 2018 lag in Köln“, sagte Melanie Pothmann vom lzg. Während der Ausbruch in Duisburg damals mit neuzugezogenen und ungeimpften Einwanderern aus Osteuropa erklärt wurde, sind die Gründe für den Masernausbruch in Köln 2018 (107 Fälle) weniger bekannt.
„Es ist davon auszugehen, dass die Masern sich hauptsächlich unter ungeimpften oder nicht ausreichend geimpften Personen verbreitet haben. Bestimmte Personengruppen waren in Köln unseres Wissens nach nicht betroffen“, sagte Pothmann.
Im bundesweiten Vergleich gab es dagegen überdurchschnittlich viele Masernfälle im bevölkerungsreichen NRW. In ganz Deutschland wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) im laufenden Jahr bislang einschließlich der 45. Kalenderwoche (bis 11. November) 527 Fälle übermittelt.
Den Rückgang der Masernfälle im Jahresvergleich erklärt Susanne Glasmacher (RKI) mit der Epidemie im Vorjahr. „Die Immunität in der Bevölkerung ist nach großen Ausbrüchen wieder besser, sodass sich die Viren im folgenden Jahr weniger gut verbreiten können. Daher folgen auf stärkere Jahre oft schwächere Jahre und umgekehrt.“
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