Vermischtes

Weniger stationäre Aufnahmen wegen Alkoholvergiftungen

  • Freitag, 10. November 2023
/stokkete, stock.adobe.com
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Wiesbaden – Erneut sind in Deutschland weniger Kinder und Jugendliche wegen akuter Alkoholvergiftungen stationär in Krankenhäusern behandelt worden. Die Zahl ging nach Angaben des Statistischen Bundesamts von heute im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Folge zurück und fiel auf den tiefsten Stand seit 22 Jahren.

Im Vergleich zum vorangegangenen Jahr 2021 sank sie Zahl der Behandlungen demnach um 1,3 Prozent auf gut 11.500. Beson­ders gefährdet waren 15- bis 19-Jährige.

Wie das Bundesamt mitteilte, brach die Zahl der stationären Klinikbehandlungen wegen akuter Alkoholvergif­tun­gen bei jungen Menschen in der Coronapandemie aufgrund geschlossener Lokale, abge­sag­ter Feiern und eingeschränkter Kontaktmöglichkeiten massiv ein.

So wurde zwischen 2019 und 2021 ein Rückgang um rund 43 Prozent registriert. Von 2021 an 2022 schloss sich laut den nun veröffentlichen Zahlen ein weiterer Rückgang an.

Parallel sank 2022 auch die Zahl der Fälle stationärer Klinikbehandlungen wegen akuter Alkoholvergiftungen in der Gesamtbevölkerung. Über sämtliche Altersgruppen hinweg gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 0,9 Prozent auf 68.700. Das war rund ein Drittel weniger als noch im Jahr 2019, auch hier gab es einen massiven Rückgang in der Corona­pandemie.

Nach Angaben des Bundesamts spielten bei dem längerfristigen Rückgang der Fallzahlen unter jungen Men­schen in den vergangenen rund zwei Jahrzehnten zudem auch demografische Effekte eine Rolle. Demnach ging die Zahl junger Menschen in Deutschland in diesem Zeitraum um fast 17 Prozent zurück.

Trotz allgemein positiven Trends sind Jugendliche der amtlichen Statistik zufolge tendenziell jedoch weiter­hin besonders gefährdet, eine akute Alkoholvergiftung zu erleiden. Ein Großteil der Behandlungsfälle ballte sich mit knapp 9.700 in der Altersgruppe der Zehn- bis 19-Jährigen.

Erst an zweiter Stelle folgte die Gruppe der 50- bis 54-Jährigen mit 6.500 Fällen. Bei den Zehn- bis 14-Jähri­gen gab es 2022 demnach 1900 Fälle.

Männer sind der Statistik zufolge anfälliger für Rauschtrinken als Frauen. Über alle Altersgruppen hinweg entfielen auf Männer im vergangenen Jahr knapp 70 Prozent aller entsprechenden stationären Klinikbehand­lungen. Der Männeranteil liege in allen Altersgruppen mit Ausnahme der Zehn- bis 14-Jährigen deutlich über dem der Frauen, teilte das Bundesamt weiter mit.

afp

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