Ärzteschaft

Westfalen-Lippe: Ärzte und Apotheker gegen Ausschreibung von Grippeimpfstoff

  • Donnerstag, 10. Januar 2013

Münster – Gegen die erneute Ausschreibung und damit Monopolbildung bei der Versor­gung mit Grippeimpfstoffen in der Saison 2013/14 protestieren die Kassenärztliche Verei­nigung (KV) sowie die Apothekerkammer und der Apothekerverband in Westfalen-Lippe. Die Organisation der Grippeimpfstoffversorgung über Ausschreibungsverträge ist in hohem Maße störanfällig. Das belegen die Erfahrungen mit monopolisierenden Liefer­verträgen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern in der laufenden Saison“, warnte der KV-Vorsitzende Wolfgang-Axel Dryden.

Dennoch habe sich die Arbeitsgemeinschaft der Gesetzlichen Krankenversicherung erneut dazu entschlossen, die Versorgung mit Grippeimpfstoffen für ganz Nordrhein-Westfalen auszuschreiben. Der Zuschlag soll je Gebietslos an nur einen Bieter erfolgen. Ein Losgebiet ist das gesamte Gebiet der KV Nordrhein, eines das der KV Westfalen-Lippe.

Bei einem Ausfall wäre es nahezu unmöglich, die Versorgungsziele zu erreichen, die von der Ständigen Impfkommission empfohlen werden, so die Befürchtung von Ärzten und Apothekern. „Produktionsausfälle, Chargenrückrufe und ähnliche Probleme kann kein Hersteller sicher ausschließen“, sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Unterlegene Wettbewerber könnten dies aber nicht ausgleichen, weil sie ihre Produktion an die geschmälerten Marktchancen angepasst hätten. Je größer das von einem Anbieter zu versorgende Gebiet sei, desto weniger Möglichkeiten gebe es, Ausfälle oder Verzögerungen zu kompensieren. „Was in einem kleinen Bundesland vielleicht noch funktionieren mag, wird im bevölkerungsreichsten Bundesland erhebliche Probleme bereiten“, so die Einschätzung von Klaus Michels, Vorsitzender des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe.

hil

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