Ausland

WHO-Chef befürchtet Überlastung der Gesundheitssysteme

  • Mittwoch, 15. Dezember 2021
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. /picture alliance, KEYSTONE, Fabrice Coffrini
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. /picture alliance, KEYSTONE, Fabrice Coffrini

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer rasanten Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. Seitdem die Variante mit zahlreichen Mutationen im November erstmals im Süden Afrikas entdeckt worden sei, habe sie sich in 77 Ländern ausgebreitet, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern vor Journalisten.

„Die Realität ist, dass Omikron wahrscheinlich in den meisten Ländern vorkommt, auch wenn es noch nicht entdeckt worden ist.“ Omikron breite sich mit einer Geschwindigkeit aus, „die wir bei keiner frühe­ren Variante gesehen haben“, warnte Tedros.

Selbst wenn die Variante weniger schwere Krankheitsverläufe zur Folge habe, könne sie die Gesundheits­sys­teme allein durch die Zahl der neuen Fälle überlasten. Der WHO-Chef zeigte sich besorgt über die Re­aktion vieler reicher Länder, die angesichts der Omikron-Variante zahlreiche Impfdosen für Boosterim­pfungen bestellt haben – während ärmere Länder kaum Zugang zu den Vakzinen haben.

„Die WHO ist nicht gegen Auffrischungsimpfungen. Wir sind gegen Ungleichheit. Unser Hauptanliegen ist es, überall Leben zu retten“, betonte Tedros.

Er gebe noch nicht genügend Daten, um nachzuweisen, dass eine dritte Dosis erforderlich sei, um ge­sunde Erwachsene wirksam gegen Omikron zu schützen, sagte der WHO-Generaldirektor. Er räumte aber ein, dass Auffrischungsimpfungen künftig „eine wichtige Rolle spielen könnten“.

afp

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