Ausland

WHO empfiehlt Verschiebung nicht dringender Zahnbehandlungen

  • Mittwoch, 12. August 2020
/picture alliance, PAP, Lukasz Gagulski
/picture alliance, PAP, Lukasz Gagulski

Genf – Um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 vorzubeugen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Verzicht auf Zahnarztbesuche aufgerufen, die der reinen Vorsorge dienen.

In einer gestern veröffentlichten Richtlinien der WHO für Zahnarztpraxen heißt es, Routi­neuntersuchungen, professionelle Zahnreinigungen und Prophylaxebehandlungen sollten verschoben werden, bis die Coronaübertragungsrate „ausreichend“ gesunken sei.

Aufgrund der Übertragung des Coronavirus über Aerosole, winzige Spucketröpfchen in der Luft, seien Zahnärzte besonders infektionsgefährdet. Auch Zahnbehandlungen aus kosmetischen Gründen sollten bis auf weiteres ausgesetzt werden, empfahl die WHO.

Beibehalten werden sollten jedoch weiterhin dringende Zahnbehandlungen etwa bei starken Zahnschmerzen sowie Behandlungen, die der Bewahrung der Oralfunktionen und der Lebensqualität von Patienten dienten, betonte die Organisation weiter. Nach Möglich­keit sollten Zahnärzte ihre Patienten vor der Behandlung per Telefon- oder Live-Schal­tung diagnostizieren.

Zahnärzte seien einem besonders hohen Coronainfektionsrisiko ausgesetzt und könnten im Falle einer Infektion auch selbst das Virus leicht an ihre Patienten übertragen, warnte die WHO. Das Personal in Zahnarztpraxen arbeite „über einen längeren Zeitraum sehr nah an den Gesichtern der Patienten“ und gerate in Kontakt mit deren Speichel, Blut und anderen Körperflüssigkeiten.

Der WHO-Direktor für Zahnmedizin, Benoît Varenne, sagte vor Journalisten, in 75 Prozent der WHO-Mitgliedstaaten sei die zahnmedizinische Versorgung aufgrund der Pandemie eingeschränkt oder ganz zum Erliegen gekommen.

Dabei litten Schätzungen zufolge 3,5 Milliarden Menschen weltweit unter zahnmedizi­nischen Erkrankungen. Wichtig sei, dass Zahnärzte während der Pandemie ausreichend mit Schutzbekleidung und -material ausgestattet seien, betonte er.

afp

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