Ausland

WHO erteilt Sinopharm Notfallzulassung

  • Freitag, 7. Mai 2021
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Mark Schiefelbein
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Genf – Als erste chinesische Firma erhält Sinopharm eine Notfallzulassung der Weltgesundheitsorgani­sa­tion (WHO) für ihren Coronaimpfstoff. Die Entscheidung teilte die WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebre­yesus heute in Genf mit.

Damit können UN-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen. China hat dem internationalen UN-Impfprogramm Covax, auf das sich viele ärmere Länder verlassen, im Februar bereits zehn Millionen Dosen versprochen.

Der unabhängige Beraterstab SAGE habe den Impfstoff für Menschen über 18 Jahre freigegeben, sagte Tedros. Es seien zwei Dosen für den vollen Impfschutz nötig. Die Wirksamkeit gibt Sage mit 79 Prozent an.

Eine WHO-Notfallzulassung (EUL - Emergency Use Listing) gibt es bereits für die Coronaimpfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Janssen/Johnson & Johnson und Moderna. Ein zweiter chinesischer Impf­stoff von Sinovac wird von der WHO noch geprüft, ähnlich wie andere Impfstoffe, darunter der russische Stoff Sputnik V und das Mittel des US-Konzerns Novavax.

Für die EU, die USA und andere Länder mit Regulierungsbehörden hat die Notfallzulassung der WHO keine Bedeutung. Sie prüfen Wirkstoffe selbst und entscheiden über eine Zulassung. Aber Länder, die keine Kapazitäten für eigene wissenschaftlichen Prüfungen haben, nutzen die WHO-Qualitätsprüfung als Grundlage für ihre eigene Zulassung.+

Für die Notfallzulassung prüfen WHO-Experten Sicherheit und Wirksamkeit unter anderem mithilfe der eingereichten Phase-II- und Phase-III-Studien. Sie inspizieren auch den Herstellungsprozess und die Risikovorkehrungen. Die Firmen verpflichten sich, weiterhin alle relevanten Daten an die WHO zu liefern.

China hat nach offiziellen Angaben bereits mehr als 200 Millionen Dosen Impfstoffe im eigenen Land verabreicht, darunter von Sinopharm, Sinovac und andere heimischen Herstellern. Mehr als 100 Millio­nen Dosen seien ins Ausland geliefert worden. Genannt werden rund 80 Länder und drei internationale Organisationen. Peking machte keine Angaben darüber, ob der Impfstoff gratis oder zu reduzierten Prei­sen abgegeben wurde.

dpa

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