Ausland

WHO: Für Beurteilung von Coronavirusrisiken fehlen Genomsequenzen

  • Donnerstag, 12. Januar 2023
/em, stock.adobe.com
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) braucht nicht nur von China, sondern von möglichst vielen Ländern dringend mehr Genomsequenzen des Coronavirus. Es sei sonst schwer, die Risiken etwa durch die neue Sublinie XBB.1.5 der Coronavirusvariante Omikron richtig einzuschätzen.

„Seit dem Höhepunkt der Omikronwelle ist die Zahl der weitergeleiteten Sequenzen um mehr als 90 Prozent gesunken und die Zahl der Länder, die Sequenzen weiterleitet, ist um ein Drittel zurückgegangen“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in Genf.

„Die Welt kann nicht ihre Augen schließen und hoffen, dass das Virus verschwindet“, sagte Tedros. „Das wird nicht passieren. Die Sequenzierung ist wesentlich, um das Auftauchen und die Ausweitung neuer Varianten wie XBB.1.5 zu verfolgen.“

Nach Angaben von Coronaexpertin Maria van Kerkhove stammt der Großteil der XBB.1.5-Sequenzen aus einem einzigen Land, den USA. Nach Angaben des WHO-Büros Europa breitet sich die Sublinie XBB.1.5 auch in Europa aus. Sie ist nach Angaben der WHO höchst ansteckend.

Der WHO werden derzeit jede Woche zwischen 10.000 und 14.000 Todesfälle durch COVID-19 gemeldet. Das sind fast 90 Prozent weniger als im Februar 2022. Die WHO ist aber überzeugt, dass die wahre Zahl deutlich höher liegt.

In diesem Zusammenhang appellierte die WHO erneut an China, sämtliche Todesfälle zu melden, und nicht nur solche, die in die sehr begrenzte Definition der Behörden fallen.

China listet als Coronatote nur Menschen, die nach einer entsprechenden Infektion an Atemwegser­krankun­gen sterben. Die WHO betont aber, dass viele andere Komplikationen durch das Coronavirus zum Tod führen können.

dpa

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