Ausland

WHO: Mehr als 50.000 Fälle von Affenpocken seit Jahresbeginn

  • Donnerstag, 1. September 2022
/Kateryna_Kon, stock.adobe.com
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Genf – Seit Jahresbeginn haben sich weltweit 50.496 Menschen mit Affenpocken angesteckt. Das ist den jüngs­ten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von gestern zu entnehmen. 16 Fälle verliefen dem­nach tödlich.

Unter anderem in Deutschland weisen die Zahlen WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zu­folge aber auf eine sich verlangsamende Verbreitung der Krankheit hin. Die WHO hatte wegen der Affenpocken im Juli einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. WHO-Chef Ghebreyesus zufolge zeigen sich in mehreren Weltregionen Anzeichen für eine positive Entwicklung.

So sei in Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen Staaten eine „deutliche Verlangsamung des Ausbruchs" zu beobachten, sagte Ghebreyesus. In Kanada entwickle sich die Zahl der Neuansteckungen in Kanada „kontinuierlich“ nach unten.

In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Affenpocken identifiziert worden. Mit Stand 1. September sind 3.480 Affenpockenfälle aus allen 16 Bundesländern ans RKI übermittelt worden. Dabei ist die Zahl der wöchentlich ans RKI übermittelten Fälle seit Anfang August 2022 leicht rückläufig.

Die Entwicklungen bewiesen, dass Maßnahmen zur Nachverfolgung von Infektion und Prävention neuer An­steckungen funktionierten, sagte Ghebreyesus.Der Affenpockenausbruch könne „gestoppt werden“. Er ergänz­te: „Wir müssen nicht mit Affenpocken leben.“

Belgien hat unterdessen einen ersten Todesfall im Zusammenhang mit den Affenpocken registriert. Das belgi­sche Gesundheitsinstitut Sciensano meldete in seinem wöchentlichen Bericht den Tod eines mit Affenpocken infizier­ten Menschen. Die Person habe bereits Vorerkrankungen gehabt, hieß es.

Dem Bericht zufolge gab es Ende August in dem 11,5-Millionen-Einwohner-Land 706 bestätigte Fälle von Affenpocken. In Europa hatte Spanien Ende Juli zwei Todesfälle gemeldet, ohne jedoch zu konkretisieren, ob die Patienten an oder mit der Affenpockenerkrankung gestorben waren.

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausge­rotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Der Ausbruch der Affenpocken außerhalb ihres üblichen Verbreitungsgebiets war erstmals Anfang Mai festgestellt worden.

afp/may

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