WHO: Mehr als eine Million Kinder gegen Malaria geimpft

Genf – Über eine Million Kinder in Afrika sind inzwischen gegen Malaria geimpft. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO heute in Genf mit. WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus nannte das Pilotprojekt in Ghana, Kenia und Malawi einen wissenschaftlichen Durchbruch, der das Leben von Familien in ganz Afrika verändere.
Als Malariaforscher in seiner früheren Laufbahn habe er von dem Tag geträumt, an dem ein wirksamer Impfstoff gegen die verheerende Krankheit zur Verfügung stehe, sagte Ghebreyesus.
Das jetzt eingesetzte RTS,S-Vakzin zeige die Leistungsfähigkeit der Wissenschaft und der Innovation. Dennoch gelte es, weitere und bessere Mittel für eine Welt ohne Malaria zu entwickeln, so der Mediziner und WHO-Chef.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, durch die Malaria-Impfung jährlich das Leben von 40.000 bis 80.000 Kindern in Afrika retten zu können. Mehr als 155 Millionen US-Dollar (143 Millionen Euro) würden von der internationalen Impf-Allianz Gavi für die Beschaffung des Impfstoffs für Subsahara-Länder bereitgestellt.
Im vergangenen Oktober hatte die WHO das Malaria-Vakzin RTS,S des britischen Pharmaherstellers GlaxoSmithKline allgemein empfohlen. Eine zweijährige Erprobungsphase in Malawi sowie in Ghana und Kenia bestätigte demnach, dass das Mittel anwendungssicher ist und die Zahl tödlicher Krankheitsverläufe reduziert.
Jedes Jahr infizieren sich rund 200 Millionen Menschen mit dem durch Stechmücken übertragen Malaria-Erreger. Für 400.000 von ihnen verläuft die Ansteckung tödlich; zwei Drittel der Opfer sind Kinder unter fünf Jahren. 94 Prozent der Malariatodesfälle verzeichnet der afrikanische Kontinent.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: