Ausland

WHO stellt globale Leitlinien für Schwangerschaftsdiabetes vor

  • Mittwoch, 19. November 2025
/Peakstock, stock.adobe.com
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre ersten globalen Leitlinien für die Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes vorgestellt. Die Erkrankung betrifft laut der WHO etwa jede sechste Schwangerschaft – das sind rund 21 Millionen Frauen jährlich.

„Die Leitlinien orientieren sich an den Lebensrealitäten und Gesundheitsbedürfnissen von Frauen und bieten klare, evidenzbasierte Strategien für eine qualitativ hochwertige Versorgung jeder Frau weltweit“, sagte der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Präeklampsie, Totgeburten und Geburtsverletzungen. Er hat zudem langfristige Folgen und erhöht das Lebenszeitrisiko für Typ-2-Diabetes und kardiometabolische Erkrankungen bei Mutter und Kind. Laut der WHO sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen besonders betroffen. 

Die Leitlinien umfassen 27 zentrale Empfehlungen. Ein Schwerpunkt ist die individuelle Betreuung – die Frauen sollen Beratung zu Ernährung, Bewegung und Blutzuckerzielwerten erhalten. Alle Frauen mit Diabetes sollten zudem ihren Blutzucker regelmäßig kontrollieren lassen, in der Klinik und zu Hause. 

Ein dritter Schwerpunkt ist die personalisierte Behandlung. Betroffene sollten spezifische Medikamentenpläne für Typ-1-, Typ-2- und Schwangerschaftsdiabetes erhalten, wenn eine medikamentöse Therapie erforderlich ist. Frauen mit bereits bestehendem Diabetes sollten in der Schwangerschaft zudem besonders betreut werden.  

„Die Veröffentlichung dieser Leitlinien ist ein entscheidender Schritt zur Stärkung der Müttergesundheit und zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten. Sie unterstreichen die Bedeutung der Integration der Diabetesversorgung in die routinemäßige Schwangerschaftsvorsorge“, hieß es aus der WHO.

hil

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