Politik

Widmann-Mauz: Assistierten Suizid nicht legalisieren

  • Mittwoch, 5. November 2014

Berlin – Die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat sich gegen eine Legalisierung des assistierten Suizids ausgesprochen. Diese Praxis dürfe man aus ihrer Sicht „in keinem Fall“ gesetzlich erlauben, sagte die Politikerin am Mittwoch in Berlin. Wenn Sterbende Angst davor hätten, ihren Angehörigen zur Last zu fallen, „kann die Kultur in unserer Gesellschaft noch nicht stimmen“, sagte Widmann-Mauz bei der Mitgliederversammlung des Katholischen Krankenhausverbandes (KKVD) Deutschlands.

Patienten besser informieren
Widmann-Mauz forderte, die bestehenden Regeln zum Einsatz schmerzlindernder medizinischer Maßnahmen, die eine lebensverkürzende Wirkung haben können, klarer zu fassen. Hier gelte es, Ärzten mehr Sicherheit und Verlässlichkeit zu geben. Viele Menschen hätten Ängste vor einer Apparatemedizin, obwohl Patienten sich heute gegen lebensverlängernde Maßnahmen entscheiden könnten. „Das ist alles heute möglich, darüber müssen die Menschen nur besser informiert werden“, sagte Widmann-Mauz.

Palliativmedizin ausbauen und vernetzen
Die Staatssekretärin betonte, die Bundesregierung habe sich in einem breiten politischen Konsens dafür ausgesprochen, die Palliativversorgung weiter auszubauen. „Wir wollen, dass Menschen zufrieden sterben können und dürfen – ob zu Hause, im Pflegeheim, im Krankenhaus oder in Begleitung durch ambulante Dienste“, so die Politikerin. Es gelte, die bestehenden Palliativangebote weiter zu vernetzen. Es müsse selbstverständlich werden, dass professionelle und ehrenamtliche Helfer miteinander kooperieren. Zudem seien Alten- und Pflegeheime noch nicht genügend in die bestehenden Netzwerke eingebunden.

Krankenhausreform führt zu unvermeidlichen Strukturveränderungen
Widmann-Mauz kündigte an, bei der anstehenden Krankenhausreform werde die Bundesregierung eine flächendeckende Grundversorgung sicherstellen. Struktur­veränderungen seien aber unumgänglich.

Hochspezialisierte medizinische Leistungen sollten künftig weiter konzentriert werden, um sie mit besserer Qualität und mehr Personal anbieten zu können. Laut Gesundheits­ministerium werden in den rund 420 katholischen Krankenhäusern jährlich 3,5 Millionen Menschen stationär und 5 Millionen Menschen ambulant behandelt.

kna

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