Ärzteschaft

Wie Schnelltests in Kita und Schule eingesetzt werden sollten

  • Montag, 29. März 2021
/pascalskwara, stock.adobe.com
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) weist zusammen mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf Probleme hin, die sich ergeben, wenn in den Schulen alle Kinder und Lehrer regelmäßig getestet werden.

Danach ist unter anderem eine sogenannte Post-Test-Strategie sehr wichtig, also eine feste Struktur dafür, was geschieht und wie sich die Betroffenen verhalten sollen, wenn ihr Schnelltest eine Infektion mit SARS-CoV-2 anzeigt.

„Bei zwölf Millionen Schülern und 780.000 Lehrern in Deutschland, die regelmäßig zwei Mal in der Woche getestet werden, ergibt sich bei einer Spezifität von 98 Prozent eine Summe von 511.000 falsch positiv getesteten Personen in einer Woche, die in ein Post-Testverfahren eingeschleust und bis zum Ergebnis des PCR-Kontrolltestes isoliert werden müssen“, erklärten DGKJ und BVKJ.

Wenn die „Post-Test-Logistik“ dann nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehe, werde das Vertrau­en der Bevölkerung in die Schnellteste sehr rasch verloren gehen, warnen die Verbände. „Der Verweis nach einem positiven Schnelltest ‚Gehen Sie zum Hausarzt oder rufen 116117 oder das Gesundheitsamt an‘ wird die Getesteten beziehungsweise die Einrichtung, die den Test veranlasst hat (Schule, Kita), mehr oder weniger hilflos zurücklassen“, warnen DGKJ und BVKJ.

Die beiden Verbände stellen aber klar, dass anlasslose flächendeckende regelmäßige Schnelltests an Schulen zur Verhinderung von Infektionsausbreitungen beitragen können – „eine durchdachte umfassende Teststrategie mit Folgeabschätzung ist dabei aber unabdingbar“, betonen sie.

hil

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